Die pythagoräische Stimmung genügte für das einstimmige
Musizieren, mit dem Aufkommen der Mehrstimmigkeit jedoch verlor sie an Bedeutung und die reine Stimmung wurde ab ca. 1300 bevorzugt.
Die reine Stimmung leitet sich aus der Obertonreihe ab.
Schwierigkeiten ergaben sich jedoch aus den verschiedenen
Frequenzverhältnissen des Ganztones (8:9 c - d und 9:10 d - e, siehe Obertonreihe).
Solange man nur in einer Tonart musizierte, störte dieses Mißverhältnis nicht. Doch die
zunehmenden Tonartenwechsel und die Einbeziehung von Tonarten mit immer mehr Vorzeichen
gaben den Anstoß zu einer Lösung, welche diese Differenzen beseitigte.